Familie ten Brink – Namensgeber unserer Schule

Der Unternehmer Ferdinand ten Brink wurde in den Niederlanden geboren und wollte sich mit einer Baumwollspinnerei 1834 selbstständig machen. Er hatte bereits Erfahrungen im Unternehmertum in den Niederlanden gesammelt. Anders als heute gab es zu dieser Zeit keine vollautomatischen und elektrischen Maschinen. Man betrieb Maschinen und Hilfsmittel jedoch mittels Wasserkraft. Die Aach hatte im Bereich Arlen/ Rielasingen, aufgrund der Lage besonders viel Kraft und eignete sich so hervorragend als Standort für die Baumwollspinnerei der Familie ten Brink. Hier gründete Ferdinand ten Brink die „Baumwoll-Spinn- und Weberei Arlen“, die 1837 ihre Produktion beginnen konnte. Für die Menschen in der Umgebung war diese Art der Arbeit völlig neu, waren sie doch zuvor meist Bauern, die in ärmlichen Verhältnissen lebten. Nach und nach entstand so der neue Beruf des Fabrikarbeiters.

Die Familie ten Brink war für die Gemeinde ein wichtiger Arbeitgeber und zu gleich wichtiger Wohltäter. So schaffte Ferdinand ten Brink 1851 die erste Betriebskrankenkasse in Südwestdeutschland und eine Fürsorgeeinrichtung, die Witwen, Altersschwache oder Arbeitslose unterstützte. Für die Zeit unüblich und im Gegensatz zu anderen Fabrikbesitzern, zahlte er gute Löhne und achtete auf ausgewogene Arbeitszeiten.  Auch nach dem Tod Ferdinand ten Brinks setzte sich die Familie für das Wohl der Arbeiter und der Gemeinde ein. So führte Carl ten Brink, z.B. zusätzliche Gelder für Familien mit Kindern, ausreichend Wohnraum (kleine Häuser mit Gärten) und gesunde Ernährung in seinen Betrieben ein.

Nach einem gesundheitlichen Schicksalsschlag in der Familie wurde die Stiftung „Heinrich-Hospital-Arlen“ gegründet. Ein Krankenhaus für die Arbeiter der ten Brinks und alle Bedürftigen der Gemeinde.

Nicht nur um die Arbeiter kümmerte sich die Familie ten Brink, sondern sie sorgte sich auch um die kleinsten der Gemeinde. So errichtete sie 1876 die „Bürgerschule“, eine Realschule. Dort wurde Mathematik, Naturwissenschaften und Fremdsprachen unterrichtet. Dadurch sollten allen jüngeren Bürger*innen der Zugang zu guter Bildung und Berufsaussichten ermöglicht werden.   

Das Unternehmen ten Brink war sehr erfolgreich. Die Familie nutzte ihren Erfolg jedoch nicht nur für sich, sondern teilte ihn auf gemeinnützige Weise mit ihren Angestellten und der Gemeinde.

Diesen Gedanken, unserer Namensgeber, greifen wir mit unserem Schulmotto „Gemeinsam leben, lernen, erfolgreich sein“ wieder auf.  Denn nur gemeinsam kann man erfolgreich sein und miteinander und voneinander lernen.

Quelle: Probst, Sibylle; Streit, Getrud: ARLEN. Geschichte eines Hegaudorfes, Hegau- Bibliothek 64-1988, i.A. Gemeinde Rielasingen-Worblingen/ Verein für Geschichte des Hegaus e.V., S. 192- 223.