Aus dem Schulleben

Nie wieder ist jetzt! – Gedenkstättenfahrt der Klassen 9 und 10

Der allgemeine Konsens der Bundesrepublik Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus  steht unter dem Motto „Nie wieder!“ Das dies nicht selbstverständlich ist, zeigt das aktuelle politische Geschehen. Aus diesem Grund haben unsere 9. und 10. Klassen, begleitet von Frau Müller und Herrn Helmer, die die Fahrt vorbereiteten, eine Exkursionsfahrt zur Gedenkstätte des Konzentrationslagers Struthof-Natzweiler nach Frankreich unternommen. Der baden-württembergische Bildungsplan sieht, neben der inhaltlichen Kompetenzen zum Nationalsozialismus, eine Gedenkstättenfahrt vor.  So bleibt der Geschichtsunterricht nicht nur theoretisch, sondern macht den Schülerinnen und Schülern die historischen Ereignisse auch begreifbar. Es zeigte sich wieder, dass eine solche Fahrt sehr wertvoll ist, da unsere SchülerInnen auch Tage danach noch von ihren Erlebnissen berichteten. Als Gemeinschaftsschule liegen uns Toleranz und Akzeptanz besonders am Herzen. Eine solche Fahrt unterstützt auf besondere Weise das Verständnis für demokratische Werte und deren Notwendigkeit im täglichen Miteinander. Unser besonderer Dank gilt der großartigen Unterstützung unseres Fördervereins. Der die Hälfte der Kosten übernommen hat. Dadurch war eine Teilhabe aller Schülerinnen und Schüler möglich.

Gewaltprävention in Stufe 7

Um die Lernenden der zwei siebten Klassen für das Thema Gewalt zu sensibilisieren, hat die Schulsozialarbeit gemeinsam mit den Klassenlehrkräften das Angebot von Christoph Rickels angenommen, am 24. April in die Ten-Brink-Schule zu kommen und von seiner Geschichte zu erzGespannt hören die Lernenden der Stufe 7 beim Vortrag von Christoph Rickels zuählen.

Christoph Rickels wurde 2007 im Alter von 20 Jahren niedergeschlagen – mit einem einzigen Schlag – und zwar so heftig, dass er nur knapp dem Tod entronnen und erst nach vier Monaten schwerbehindert und mit Gedächtnisverlust aus dem Koma erwachte. Mühsam fand er zurück ins Leben und musste alles neu lernen wie sprechen, laufen und Vieles mehr. Nach mehreren, sehr anstrengenden Jahren hat Christoph Rickels „First Togetherness“ ins Leben gerufen. Ein Präventionsprojekt, mit dem er Jugendlichen klarmachen will, dass Gewalt auf keinen Fall cool ist. Dafür geht Christoph Rickels an die Öffentlichkeit, in Schulen und auch in Gefängnisse.

In sehr beeindruckender, berührender Weise und die Sprache der Jugendlichen treffend, stellte Christoph Rickels seinen Schicksalsweg dar und alle Zuhörenden hingen 90 Minuten lang mit gespannter Aufmerksamkeit an seinen Lippen. Und das, ohne den pädagogischen Zeigefinger zu heben, sondern auf Augenhöhe mit seinem Publikum, was das Publikum im Anschluss an den Vortrag dazu anregte, Fragen zu stellen.

Das Ziel des Vortrages ist es, begreiflich zu machen, dass nicht etwa die schlagende oder mitlaufende Person cool ist, sondern im Gegenteil diejenige, die deeskaliert, die Mitgefühl hat und mitmenschlich handelt. Es geht darum, Coolsein neu zu definieren. Dies kam durch den unter die Haut gehenden Vortrag bei den Lernenden auf jeden Fall an, was auch in ihren Rückmeldungen nach dem nachdenklich machenden Vortrag zum Ausdruck kam: Dass es ein toller Vortrag war, Christoph Rickels cool sei und alle großen Respekt vor seinem bewundernswerten Kampfgeist und Mut haben.